Das Wichtigste über Syphilis (Lues)
- Die Syphilis ist eine leicht übertragbare Geschlechtskrankheit durch Bakterien, die den gesamten Körper betrifft.
- Sie verläuft in mehreren Stadien und es treten sehr unterschiedliche Symptome auf. Zeitweise macht sich die Syphilis gar nicht bemerkbar. Deshalb bleibt die Krankheit oft unerkannt.
- Unbehandelt kann die Syphilis schwere, zum Teil lebensbedrohliche Folgen haben.
- Mit Antibiotika ist die Krankheit gut behandelbar.
- Kondome/Femidome beim Vaginal- und Analverkehr reduzieren das Risiko einer Übertragung, schützen aber nicht vollständig.
Verlauf einer Infektion mit Syphilis
Die Syphilis bringt sehr verschiedene Beschwerden und Verläufe hervor. Deswegen wird sie oft übersehen oder mit anderen Krankheiten verwechselt.
Zu Beginn entsteht oft ein kleines Geschwür an der Stelle, wo der Erreger in den Körper eingedrungen ist, zum Beispiel am Penis, in der Scheide, im Analbereich oder am Mund. Hinzu kommen Schwellungen der Lymphknoten. Diese Symptome klingen meist von selber wieder ab.
Nach etwa zwei Monaten kann es zu Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen kommen. Häufig bilden sich Hautausschläge und Belag auf der Zunge. Auch diese Krankheitszeichen klingen von alleine wieder ab. Meist macht sich die Syphilis danach nicht mehr bemerkbar.
Kommt es stattdessen nach Jahren zur dritten Phase der Krankheit, treten überall am Körper Geschwüre auf. Auch die Organe und das Nervensystem können geschädigt werden – bis hin zu Taubheit, Blindheit und geistigem Verfall. Dank guter Behandlungsmöglichkeiten kommt es dazu aber heute so gut wie gar nicht mehr.
Wie bekommt man Syphilis?
Die Syphilis ist leicht übertragbar. Die Erreger befinden sich überall, wo sich Haut oder Schleimhaut durch die Krankheit verändern und Flüssigkeit absondern, außerdem im Blut.
Über kleinste Verletzungen in der Haut oder Schleimhaut (zum Beispiel im Mund, im Analbereich, am Penis oder in der Scheide) können die Bakterien in den Körper eines anderen Menschen eindringen. Meistens passiert das beim ungeschützten Vaginal- oder Analverkehr. Aber auch beim Oralverkehr kann die Syphilis übertragen werden. Besonders leicht ist eine Übertragung von gemeinsam benutzten Spritzen beim Drogenkonsum.
Schwangere Frauen können die Bakterien an ihr ungeborenes Kind weitergeben.
Auch Menschen, die keine Symptome spüren, können andere anstecken.
Schutz vor Syphilis
Das Risiko einer Syphilis kann man beim Sex nicht vollständig ausschließen, durch Kondome aber senken. Den Kontakt mit nässenden Hautstellen des Partners sollte man meiden. Kommen Sexspielzeuge zum Einsatz, sollte man für jeden Partner und jede Partnerin ein neues Kondom darüber ziehen und danach gründlich reinigen.
Besonders wichtig: Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern sollten sich einmal im Jahr auf Syphilis testen lassen, um die Krankheit gegebenenfalls rechtzeitig behandeln zu können und sie nicht weiterzugeben.
Diagnose
Bei Verdacht auf Syphilis wird ein Bluttest durchgeführt.
Syphilisinfektionen werden von der Praxis beziehungsweise dem Labor, in der sie festgestellt werden, an das Robert-Koch-Institut gemeldet, das die Verbreitung von Infektionskrankheiten in Deutschland überwacht. Der Name des Patienten wird dabei aber nicht genannt.
Behandlung von Syphilis
Die Syphilis wird mit Antibiotika behandelt, meistens mit Penizillin. Die Medikamente werden in einen Muskel gespritzt oder – bei schweren Verläufen – per Infusion in eine Ader gegeben. Wird die Krankheit in den ersten beiden Stadien behandelt, dauert die Therapie zwei bis drei Wochen. Auch in späteren Krankheitsphasen ist eine Behandlung noch möglich, allerdings dauert die Therapie dann meistens länger.
Menschen mit einer Syphilis sollten auf Sex verzichten, bis die Therapie beendet ist. Soweit möglich, sollten sie ihre Sexpartner:innen informieren, dass sie sich infiziert haben könnten. Auch die sollten sich unbedingt auf Syphilis untersuchen lassen.
Syphilis und HIV
Bei Menschen mit HIV schreitet die Krankheit oft schneller voran. Bei ihnen bricht die Krankheit auch häufiger wieder aus, obwohl sie Medikamente dagegen erhalten haben.
Quelle: Deutsche Aidshilfe